AfD-Stadtverordnete protestieren gegen die zweifelhaften Baumfällungen auf der Lichtwiese

Letztes Jahr beschloss der Magistrat der Stadt Darmstadt, der TU Darmstadt einen Gleisanschluss von 1.500 Länge an das bisherige Straßennetz durch den Park zu verschaffen. An den Kosten der stadteigenen Verkehrsgesellschaft von inzwischen über 20 Mio. Euro sollte sich auch das Land Hessen und die Stadt Darmstadt beteiligen.

Der zuständige Haupt- und Finanzausschuss der Stadtverordnetenversammlung lehnte das aus ökonomischen, stadtplanerischen und ökologischen Gründen mit knapper Mehrheit ab. Damit war auch in der Stadtverordnetenversammlung zu rechnen. Deshalb wurde die Abstimmung blitzschnell vertagt, bis sich ein „Überläufer“ aus der Opposition fand, der der „Regierungskoalition“ zu einer Mehrheit verhalf.
Eine örtliche Bürgerinitiative, die mit ebenfalls guten Gründen sowohl die Nützlichkeit und Wirtschaftlichkeit dieses Projektes anzweifelte als auch aus schwerwiegenden ökologischen Gründen dagegen war, rief zu einem Trauerspaziergang an dem Tag auf, an dem eine große Zahl teilweise alter Bäume gefällt werden sollte.

Die AfD-Fraktion  schloss sich als einzige Darmstädter Fraktion mit drei Fraktionsmitgliedern diesem Trauerspaziergang an. Denn sie hatte schon früher argumentiert: Wenn man schon öffentliche Nahverkehr bis hinein in die Lichtwiese hinein bauen wollte, so sollte man dies besser mit batteriegetriebenen Gelenksbussen tun. Denn dafür würde man nur die bestehende Straße zu den Instituten verbreitern müssen. Diese könnte dann aber auch von Fahrrädern und Mopeds mitbenutzt werden. Eine Straßenbahntrasse jedoch braucht Oberleitungen und wird weniger benutzt als eine Straße.

Außerdem hatte die AfD-Fraktion argumentiert: Wenn man schon einen Verkehrsweg in die Lichtwiese legt, so sollte dieser gleich nach Osten bis zur Haltestelle Odenwaldbahn gehen und nicht ca. 300 m davor enden.

Aus diesen Gründen beteiligte sich die AfD mit 3 Stadtverordneten an diesem Protestmarsch.

Einer der AfD-Fraktionskollegen, Dieter Schneider, brachte dafür ein Plakat mit, das mit einem kurzen Gedicht gut veranschaulichte, warum er – im Unterschied zur Grünen Fraktion im Stadtparlament – gegen die Fällung der 60 Bäume war:

Zu Fällen einen schönen Baum,
braucht´s eine halbe Stunde kaum
.
Zu wachsen, bis man ihn bewundert,
braucht er, bedenkt es, ein Jahrhundert!

Der Trauerredner wies beim Protestmarsch in Darmstadt u.a. darauf hin, dass bei Stuttgart 21 unter großer Anteilnahme der dortigen Bevölkerung fast hundert Bäume dieses Größe verpflanzt wurden. In „Darmstadt 21“ – denn da soll der Gleisanschluss für die TU fertig sein – ist die Situation leider eben nicht wie bei „Stuttgart 21“. Durch Stuttgart 21 wurde einer von den politisch Grünen zum Oberbürgermeister gewählt; Darmstadt 21 hat schon jetzt einen von der gleichen Partei. Grün ist als politische Aufstiegsfarbe anscheinend gut geeignet; oben angekommen ist sie dann eher lästig.

 

 

 

 

 

 

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